Weidenkünstlerin
Neben den Alltagspflichten in Familie und Betrieb war es mir immer ein Urbedürfnis, mich künstlerisch auszudrücken. Wolle, Ton, Holz und Stein bot mir über die Jahre Werkmaterial mit unterschiedlichem Erleben von Widerstand und Gestaltungskraft.
Die Weide vereinigt in sich, wie kein anderes Werkmaterial, die Polarität von Geschmeidigkeit und Zähigkeit mit Widerspenstigkeit und Starre. Im Umgang mit der Weide offenbart sich mir ein Hauch Magie und Psychologie, wenn die Weide im Schaffensprozess innere Themen ins Bewusstsein holt. Die Arbeit mit Weide stillt mein tiefes Bedürfnis mich künstlerisch/gestalterisch mit meinen Alltagsthemen und philosophischen Aspekten auseinanderzusetzen. Der Schaffensprozess berührt meine Seele und wird dadurch für mich zur Kunst.
Meine Weiden-Skulpturen berühren die Betrachtenden und erinnern sie an
Selbst-Durchlebtes, bzw. hart Durchlittenes; manchmal schon fast verges-
sene weiche Gefühle von kindlicher Gelassenheit, Vitalität, Leichtigkeit und
Lebensfreude werden wieder lebendig. Figuren kindlicher Art, aus Volksmärchen und Sagen oder auch aus verschiedenen alltäglichen Berufen beleben Orte im privaten und im Öffentlichen Raum (besonders im Raum Lichtenfels bei Bamberg).
In Paaren von Holzrahmen mit Weiden lasse ich Bilder zu verschiedenen Themen entstehen, die vom Leben erzählen: Einsicht – Rückschlag, Geschmeidigkeit begegnet Geschmeidigkeit – Geschmeidigkeit begegnet Starre.